Wolfgang Niemann

LVZ- Artikel vom 20.07.2007

Doppelblitz aus Kitzscher

Fulda (pni/okz). Sein Ehrgeiz wird auch im fortgeschrittenen Alter nicht kleiner. In der Altersklasse 55 sind Leichtathlet Wolfgang Niemann vom TSV Kitzscher jetzt die größten Erfolge gelungen. Bei der Deutschen Leichtathletikmeisterschaft der Senioren II in Fulda gewann er die Titel über 100 und 200 m. Bernd Krebs (AK 65) vom
 SV Regis-Breitingen wurde Achter im Speerwerfen. Knapp 1200 Athleten hatten für die DM der Altersklassen 50 und älter im hessischen Fulda gemeldet. Nachdem vor Wochenfrist zwölf Athleten für SF Neukieritzsch bei den jüngeren Senioren in Zittau mit vier Gold- und fünf weiteren Medaillen recht erfolgreich abgeschnitten hatten (wir berichteten), waren mit Niemann und Krebs diesmal nur zwei regionale Vertreter qualifiziert.

Für den Kitzscheraner stand der Sonnabend ganz im Zeichen der 100 m. Bereits im Vorlauf stellte Niemann mit 12,61 s die Bestzeit der 20 Sprinter auf. Im Finale lag er gleich nach dem Start in Führung und holte mit 12,51 s den Titel. Den Zweiten Gert Brenner (LG Filder/ Württemberg) distanzierte er dabei um immerhin 18 Hundertstel. Erst am Sonntag standen die 200 m an. Bei 36 Grad war schon die etwa einstündige Erwärmung eine schweißtreibende Angelegenheit, erzählte Niemann später. Mit der zweitbesten Vorlaufzeit (25,85 s) bei 19 Akteuren war der Sprung in den Endlauf geschafft. Dort ging Niemann die ersten 100 m schnell an, sodass er einen kleinen Vorsprung auf die Zielgerade mitnahm.

 

 Mit enormem Kampfgeist behauptete er sich auf den letzten 50 m gegen die stark aufkommende Konkurrenz und gewann in 25,67 s seinen zweiten deutschen Freiluft-Titel vor Karl Dorschner (TSV Dörfles-Esbach/Bayern, 25,79 s). Nach den beiden Goldenen (60 und 200 m) bei der lIallen-DM in Düsseldorf im März gab es damit für den Kreis- und Kitzscheraner Leichtathletik-Chef auch draußen einen Doppelpack. „Ich habe den Winter durch trainiert und auch danach keine größere Pause gemacht, und ich bin verletzungsfrei geblieben", benannte Wolfgang Niemann als Gründe für seinen Erfolg. Dazu beigetragen habe ebenso Ehefrau Petra, die ihm auch in Fulda den Rücken stärkte.

Doch nicht nur die Siege haben die Meisterschaft für ihn zu einem tollen Erlebnis werden lassen. „Wir Athleten sind richtig freundschaftlich miteinander umgegangen. Obwohl es über 200 m ein unheimlicher Kampf war, haben wir Finalisten uns dann bei Kaffee und Kuchen zusammengesetzt und über Gott und die Welt gesprochen." Dabei sei abgemacht worden, sich 2008 bei der DM in Schweinfurth wieder zu treffen.