Auszuege aus der Betriebszeitung des Kombinates Espenhain 1989

Vier Jahrzehnte Entwicklung von Körperkultur und Sport
 Espenhainer Leichtathleten sind mit ihren Leistungen seit 1949 immer im Gespräch

Die Namen von Espenhainer Leichtathleten tauchten alsbald nach der Gründung unserer BSG 1949 in Ergebnislisten auf. Dafür sorgten als „Sektionsmotor“ Hein Wendebaum und als Aktiver Rudi Etzold. 1949 bei den ersten Landesmeisterschaften, erkämpfte sich der damals 22jährige Rudi Etzold mit 5674 Punkten den Meistertitel im Zehnkampf. Bei den Meisterschaften des Landes Sachsen steigerte er seine Bestleistung auf 5825 Punkte. Außerdem wurde er beim Kugelstoßen mit 12,05 Metern Bester. Dieser vielseitige Athlet, der nach 1950 für Einheit NO Berlin startete, stellte am 1. September 1950 in Leipzig beim Diskuswurf mit 41,02 Meter eine „Sächsische Nachkriegsbestleistung“ auf, die heute noch als Rekord des Kreises Borna geführt wird. Die Leichtathletiksektion, die im April 1950 21 Mitglieder vorweisen konnte, wurde bis 1953 von Heinz Wendebaum geführt. Dieser rührige Funktionär war gleichzeitig von der damaligen Sportvereinigung Aktivist der „Chef“ der Leipziger Leichtathleten. In dieser Zeit fallen die Erfolge von Lieselotte Kühne:

 

 

zweimal DDR-Jugendmeisterin im Speerwurf. 1951 im Hallenser Kurt-Wabbel-Stadion steigerte Lieselotte ihre Bestweite um über einen Meter und wurde mit 36,33 Meter DDR-Meisterin. Ein Jahr später, Ende  Juli i Jena, gab es erneut Gold für Espenhain: Mit 35,64 Metern wurde Lieselotte Kühn wieder Jugendmeisterin. 1956 war ein bedeutsames Jahr für Espenhains Leichtathleten, denn am Tag des Bergmanns wurde in Espenhain das Otto-Heinig-Stadion eingeweiht. Damit waren hervorragende Trainings- und Wettkampfbedingungen geschaffen. Mit den bewährten Funktionären Helmut Ulbricht (seit 1953 Sektionsleiter) und Udo Weiß sowie mit dem seit 1955 als Trainer für Massensport tätigen Erwin Schumann begann die Blütezeit der Espenhainer Leichtathletik, wobei es Erwin Schumann immer wieder verstand, seine reichen Erfahrungen als Trainer den jungen Athleten verständlich zu übermitteln. „Die schönsten Jahre meines Sportlerlebens waren in Espenhain“, erzählte Erwin Schumann, als 1966 als Rentner seine Arbeit in Espenhain beendete. Hinzuzufügen ist, dass Erwin Schumann in zehnjähriger Tätigkeit

 

als KFA-Vorsitzender im Kreis Borna mit dem Grundstein legte, dass der Kreis in der Leichtathletik im Republikmaßstab heute beispielgebend arbeitet. Ein Blick in die aktuelle 88er Rekordliste des Kreises Borna zeigt, dass es bis 1965 im Bereich Mittelstrecke und Wurf einige Espenhainer Athleten gab, die damals Zeiten und Weiten schafften, die heute, nach rund 30 Jahre, im Kreis noch nicht überboten wurden: Diskuswurf AK 14 Frank  Ehemann (später SC DHfK) beim 4. DDR-offenen Sportfest im Espenhainer Otto-Heinig-Stadion am 7. Oktober 1958 38,08 Meter; 1500 Meter und 3000 Meter AK 16/17 Dieter Helm (später SC Leipzig) 1961 mit 4:04,2 min und 8:56,2 min. Mit Achim Weißenberger mit seiner Goldmedaille beim 800-Meter-Lauf der AK 16/17 in ausgezeichneten 1:55,0 min für Gesprächsstoff. Achim, der heute noch die Kreisrekorde der Männer über 800 Meter hält, wurde später zum SC Einheit Dresden delegiert.

 Peter Strauss,

Wolfgang Niemann