Auszuege aus der Betriebszeitung des Kombinates Espenhain 1989 |
Vier
Jahrzehnte Entwicklung von Körperkultur und Sport |
||
Die Espenhainer Sektion Leichtathletik machte in dieser Zeit auch einen guten Namen mit einer Reihe von Veranstaltungen , so DDR-offene Sportfeste am Tag der Republik im Otto-Heinig-Stadion und dazu DDR-offene Läufe „Rund um den Stausee“ in Rötha. Besonders der Stauseelauf sah schon bei seiner Erstauflage im November 1956 bekannte Langstreckler am Start. Namen wie Gerhard Hönicke, Gerhard Heber, Walter Träger oder Klaus Mitzschke sind sicher älteren Leichtathletikfreunden noch gut bekannt. Erfolgreichster „Stauseeläufer“ war Hans Scheumann vom SC DHfK, der unter anderem Internationaler Crossmeister der CSSR war und zwischen 1961 und 1965 fünfmal in Rötha in der Siegerliste stand. Übrigens, beim 9. Lauf „Rund um den Stausee“ am 12. April 1964 wurde bei den Schülern A über 800 Meter ein Waldemar Cierpinski von Aufbau Nienburg in 2:17,2 min Zweiter. Damals hatte allerdings keiner erwartet, dass dieser kleine Junge 12 Jahre später Olympiasieger im Marathonlauf wird und diesen Erfolg 1980 sogar wiederholen konnte. Eigentlich schade, dass durch Tagebauerfordernisse diese Veranstaltung nach 1968 aus dem Wettkampfprogramm verschwand. Allerdings wurde zu dieser Zeit das Sektionsleben in Espenhain nicht nur von Spitzenleistungen bestimmt. |
Wie aus einer Bilanz des Jahres 1960 zu entnehmen ist, starteten in diesem Jahr insgesamt 583 aktive unserer Sektion bei 43 Veranstaltungen. Mit Dieter Pfeifer, Alfred Koslowski, Gerd Zimmermann und Gerhard Goldmann waren Athleten dabei, die heute im BVE an verantwortlichen Stellen tätig sind. Ende der sechziger Jahre gab es dann schwächere Zeiten der Sektion bedingt durch den Abgang einiger Funktionäre. In dieser Zeit entstand das Kraftwerk Thierbach. Mit den Sportfreunden Liebold, Schwarze und Voigt fanden sich dort Männer, die mit ganz jungen Athleten wieder einen ordentlichen Trainingsbetrieb aufnahmen, zuerst in Espenhain und dann im neu eröffneten „ Stadion der Jugend“ in Kitzscher. Delegierungen an die KJS und die erfolgreiche Teilnahme an Spartakiaden hieß nun das neue Ziel, und es stellen sich bald Erfolge ein. Holger Fuchs, Kerry Peim und Jens Scheibers wurden Anfang der 80er Jahre an die KJS delegiert. Jens Scheibers war dann bei der Bezirksspartakiade 1986 als 15jähriger für den SC DHFK beim 110-Meter-Hürdenlauf in 15,1 s und beim Dreisprung mit 12,69 Metern erfolgreich.
|
Die
Jugendlichen Heike und Ute Wanka sowie Mario und Carmen Bauer vertraten
unsere Sektion bei DDR-Spartakiaden in Leipzig und Berlin. Diese vier
Aktiven halten heute noch zusammen mit Mario Mannhardt 16 Kreisrekorde des
Kreises Borna. Mario Bauer wurde außerdem 1983 bei den „Kleinen
Meisterschaften“ der BSG-Sportler DDR-Meister im Zehnkampf der AK 16/17
mit 5951 Punkten. 1977
stieß Wolfgang Niemann zur Sektion und der Lehrer von der
Erst-Schneller-Oberschule Kitzscher hat es verstanden, eine Reihe von
Übungsleitern zu gewinnen, so dass jetzt in Kitzscher acht Übungsleiter
aktiv arbeiten. Wolfgang Niemann selbst ist dabei seinen Schützlingen
Vorbild, war er doch in den Jahren 1985 bis 1987 DDR-Meister im 100-Meter-Lauf
der AK 33 bis 39, und nur eine Verletzung im letzten Jahr in Rostock bei
den DDR-Meisterschaften verhinderten eine Fortsetzung dieser Erfolge.
Betrachtet man die Spartakiadeergebnisse unserer jungen Leichtathleten in
den vergangenen Jahren, so entsteht ein gutes Bild. Seit 1981 konnten
Espenhainer Leichtathleten bei Kreisspartakiaden 228 und bei
Bezirksspartakiaden zehn Goldmedaillen erkämpfen, wobei der
Aufwärtstrend 1988 besonders auffällig war. Nunmehr unter dem
Sektionsleiter Albrecht Mäder, braucht uns nicht Bange zu sein –
Espenhainer Leichtathleten bleiben auch weiter im Gespräch. Peter
Strauss, Wolfgang Niemann |